Junger Mann auf offener Straße zusammengeschlagen.
GR-Aschauer: Sicherheitsantrag im Gemeinderat eingebracht!
Seit mehreren Wochen mehren sich die Berichte von massiven Sicherheitsproblemen in Neufeld. Anrainer klagen beispielweise über aufgestochene Fahrradreifen, vermummte Personen, die mit Schreckschusspistolen durch die Gegend laufen, verwüstete Parkplätze bei den Seebetrieben oder Autostraßenrennen mitten in der Nacht. Vor kurzem forderte die Situation das erste Opfer. Ein junger Bursche wurde auf offener Straße brutal zusammengeschlagen (Anm.: Der Fall ist der Polizei bekannt.). „Die Leute fragen sich: Was muss noch passieren, damit etwas passiert?“, so Peter Aschauer, Gemeinderat in Neufeld an der Leitha.
Nun hängt sich Aschauer in die Sicherheitsdebatte ein und setzt einen offenen Brief an den Landespolizeidirektor des Burgenlandes auf. Er fordert eine Sicherheitsoffensive für Neufeld mit Schwerpunktaktionen an den Gewalt-Hotspots. „Gutes Zureden hat bis jetzt nichts genützt. Alleine schaffen wir das nicht mehr – wir brauchen die Exekutive!“, sagt Aschauer.
Die Sicherheitslage war im Neufelder Gemeinderat schon einige Male Thema. So wurde z.B. auf Initiative Aschauers eine Kampagne gegen Gewalt, die im Herbst großflächig ausgerollt wird oder eine Videoüberwachung für den Calisthenics-Park beschlossen. Für die nächste öffentliche Gemeinderatssitzung am 29.8. um 19:30 Uhr im Rathaus hat Aschauer bereits einen Sicherheitsantrag eingebracht. Der Gemeinderat fordert einen Sicherheitsgipfel mit Vertretern aller sicherheitspolitisch relevanten Behörden sowie eine öffentliche Vorveranstaltung für alle Gemeindebürger. Bis dahin dürfe man aber keine Zeit mehr verlieren, warnt Aschauer. „Wir können nicht mehr darauf warten, ob Anträge angenommen werden. Bis zur nächsten Gemeinderatssitzung Ende August wird es vielleicht schon die nächsten Opfer gegeben haben!“
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OFFENER BRIEF AN DEN LANDESPOLIZEIDIREKTOR:
An Landespolizeidirektor Mag. Martin Huber
Neusiedler Straße 84, 7001 Eisenstadt
+43 59133 10 1009
Geschätzter Herr Landespolizeidirektor,
Die Sicherheitslage in Neufeld wird Monat für Monat angespannter. Die Probleme sind vielfältig: Junge Erwachsene, die mit Schreckschusspistolen vermummt durch die Ortschaft laufen. Auto-Straßenrennen durch das Ortsgebiet mitten in der Nacht. Fahrradreifen, die aufgestochen werden und Sachbeschädigungen bei öffentlichen Begegnungszonen wie z.B. am Sportplatz (laufende Ermittlungen gemäß §125 StGB bzgl. Sachbeschädigung beim Calisthenics-Park), am Neufelder See oder am Bahnhof. Verunstaltete Parkplätze am Gelände der Raaber Bahn und bei den Seebetrieben.
Die Lage ist mehr als ernst – vor kurzem hat sie ein erstes Opfer gefordert. Ein junger Neufelder hat sich unlängst bei mir gemeldet – er wurde brutal zusammengeschlagen und musste im Krankenhaus danach medizinisch betreut werden. Der Fall ist der Polizei bekannt und Ermittlungen sind bereits gestartet worden.
Viele Neufelder fragen sich: WAS muss noch passieren, damit etwas passiert?
Die Gemeinde hat manches bereits versucht – bislang haben diese Vorstöße aber noch keine Früchte getragen.
Es wurde bereits im Gemeinderat auf meine Initiative eine Kampagne gegen Gewalt beschlossen, die ab Herbst flächendeckend ausgerollt wird. Bis zur Ausrollung werden allerdings wieder einige Wochen vergehen.
Die Lage ist mittlerweile so ernst, dass die Gemeinde beschließen musste, den Neufelder See – der ja ab einer gewissen Uhrzeit immer für sozial Bedürftige und Spaziergänger kostenlos offenstand – nur noch gegen Zahlung einer Eintrittskarte möglich ist. Es musste sogar ein Betretungsverbot ab 22 Uhr ausgesprochen und Wachpersonal engagiert werden, um das Eigentum der Stadtgemeinde Neufeld zu beschützen. Die Gewalt hat sich dadurch leider auf andere Plätze verlagert.
Man hat mehrere Gespräche mit der örtlichen Polizeidienststelle geführt und schon erste Kameras am Calisthenicspark Neufeld montiert.
Ich habe als Gemeinderat der Stadtgemeinde Neufeld natürlich für die nächste öffentlichen Gemeinderatssitzung im Rathaus am 29.8.2023 um 19:30 Uhr bereits einen Sicherheitsantrag eingebracht. Es bleibt aber keine Zeit mehr, darauf zu warten, ob dieser Antrag in einigen Wochen angenommen wird. Bis dorthin wird es vielleicht schon die nächsten Opfer gegeben haben.
Das alles reicht nicht aus. Als besorgter Bürger bitte ich Sie daher inständig, sich der Probleme anzunehmen. Es ist Aufgabe der Exekutive, die Verfehlungen zu verfolgen. Wir als einfache Bürger können Sie dabei nur bestmöglich unterstützen, wir können das aber nicht selbst in die Hand nehmen. Ich bitte Sie daher, eine Schwerpunktaktion für Neufeld und Umgebung in Auftrag zu geben. Starten Sie eine Sicherheitsoffensive für Neufeld und Umgebung, bringen Sie verstärkte Polizeipräsenz zur Neufelder Seenplatte und helfen Sie uns, damit wir Neufelder uns wieder sicher fühlen können.
Wir Neufelder Gemeindebürger stehen für jede Mithilfe bereit. Wir werden Sie dabei unterstützen, werden weiterhin alle Fälle zur Anzeige bringen und stehen zu Ihrer Verfügung.
Mit hochachtungsvollen Grüßen,
GR Peter Aschauer
